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News

Aktuelles

Tagung zu Flächenpools in Niedersachsen

03.03.2025

"Viele Eingriffe - wenig Flächen - Flächen- und Maßnahmenpools als Lösung?!" - diese Frage stand über dem Programm der Tagung, zu der die Alfred Toepfer Akademie für Naturschutz am 30.01.2025 nach Schneverdingen eingeladen hatte. "Ein Status-Update und neue Impulse" waren versprochen und das Interesse der niedersächsischen Fachöffentlichkeit war so groß, dass die Tagung mit ca. 100 Teilnehmern (und Warteliste) ausgebucht war.

Der BFAD war dabei gleich mehrfach vertreten. Für den Vorstand gab Martin Szaramowicz einen Überblick über den erreichten Wissens- und Projektstand zum Thema und die aktuellen Herausforderungen. Viel ist erreicht, die Vorteile von Pools und Agenturen liegen auf der Hand - doch um diesen Vorteile zu realisieren, gibt es verschiedene Wege und müssen sowohl immer wiederkehrende als auch jeweils aktuell entstehende Fragen beantwortet werden.

Die auf der Tagung präsentierten Beispiele für Pools in Niedersachsen kamen überwiegend von BFAD-Mitgliedern: Inga Sturm präsentierte den Stand in der Region Hannover, Silke Hiller den im Landkreis Harburg und Ludwig Stegink-Hinrichs das Vorgehen der Niedersächsischen Landesforsten. 

Einleitend gaben Michael Hormann und Wilhelm Breuer einen Überblick über die niedersächsische Verordnungslage und die dort existierenden fachlichen Leitfäden. Es wurde, auch im späteren Verlauf der Tagung, deutlich, dass in Niedersachsen vergleichsweise wenig einheitliche Vorgaben wie z.B. eine Ökokonto- oder Flächenpool-Verordnung und immer noch eine gewisse Vielfalt von Bewertungsmethoden existieren, wodurch sich ein Föderalismus innerhalb des Bundeslandes ergibt. Andererseits schaffen das Engagement des Ministeriums für hohes fachliches Niveau und die starke Stellung der Landkreise und der Region Hannover Impulse, die an vielen Stellen auch aufgegriffen werden.

Stephan Köhler zeigte seitens der Autobahn-GmbH die Anforderungen eines Eingriffsverursachers auf und die abschließende Podiumsdiskussion unter sehr engagierter Beteiligung der Tagungsteilnehmer warf Blitzlichte auf viele Fragen der Praxis. Ein interessanter Punkt dabei: Ein Kollege aus Oldenburg stellte in Frage, ob der Bedarf an Kompensationsflächen tatsächlich so hoch und so schwer zu decken sei, wie im Tagesverlauf oft angesprochen. Ihm seien Landwirte bekannt, die bereits seit längerem versuchten, Flächen für Kompensationsmaßnahmen anzubieten und unter Vorhabensträgern bislang keine Partner dafür fanden. Wie immer das konkret entstanden und zu lösen sein mag: Aus BFAD-Sicht ein Beispiel dafür, dass eingriffsunabhängige Vorsorge und Pools von Agenturen mit Landwirten sinnvoll sind.

Danke an die Alfred-Toepfer Akademie für die Einladung, uns an einer lebendigen und interessanten Veranstaltung zu beteiligen! Am Ende herrschte Einigkeit über einen Punkt: Wir alle müssen im Gespräch bleiben, um in der Landschaft etwas zu bewegen.

Text und Foto: ms


Der Morgen vor der Tagung in Camp Reinsehlen - der Wert unzerschnittener Landschaft steht einem in der AlfredToepfer-Akademie immer vor Augen.


Kompensationsprojekte und Biologische Vielfalt gehen Hand in Hand

Artenhilfskonzept für die Graue Scabiose (Scabiosa canescens)

21.01.2025

Die Arbeit von Flächenagenturen hat viele Aspekte zu berücksichtigen. Einer davon ist der Artenschutz. Er kann direkt Thema sein, weil Kompensation für den Artenschutz gefordert ist, z.B. Ersatzhabitate für Zauneidechsen. Der Vorteil von Flächenpools ist aber, dass sie wegen ihrer Großflächigkeit und langfristigen Pflege Potenziale auch für Artenschutzanliegen bieten, die u.U. in den zu kompensierenden Projekten gar nicht betroffen waren, die aber naturschutzfachlich wichtig sind. Über ein solches Projekt berichtet heute Ines Pozimski vom BFAD-Mitglied Landgesellschaft Sachsen-Anhalt, dessen Ökoagentur sie leitet. Vielen Dank für den Beitrag! (ms) 

Die Graue Scabiose (Scabiosa canescens) ist eine Art für deren Erhalt Deutschland eine besonders hohe Verantwortung hat. Ihr Verbreitungsschwerpunkt liegt in Mitteldeutschland. Sie steht stellvertretend für die gefährdeten Artengemeinschaften der Trockenrasen. Zur Verbesserung der Bestandssituation der Grauen Scabiose und weiterer gefährdeter Arten wird das Scabiosa-&-Co-Projekt durch das Bundesprogramm Biologische Vielfalt gefördert. Neben Biotoppflege und – entwicklungsmaßnahmen sind auch Ansiedlungsmaßnahmen zur Sicherung der Vorkommen wichtige Inhalte dieses Projektes.

Eine geeignete Ansiedlungsflächen wurde am Akazienberg bei Gröbzig im Landkreis Bitterfeld-Anhalt gefunden. Diese Kuppenlandschaft am Rande der Fuhneaue beherbergt noch Reste von Steppentrockenrasen. Um diesen wichtigen Standort vor Verbuschung zu schützen und den Artenreichtum auf den lange vernachlässigten Flächen zu entwickeln, wurde der ca. 17 ha große Trockenhang als Beweidungsprojekt im Rahmen einer Kompensationsmaßnahmen in Trägerschaft der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt eingerichtet. Durch die gute standörtliche Eignung, die als Kompensationsmaßnahme langfristig gesicherte extensive Bewirtschaftung und die eigentumsrechtliche Verfügbarkeit bietet dieser Bereich beste Voraussetzungen hier ein weiteres Vorkommen der Grauen Scabiose zu etablieren. Als erster Schritt wurden im Oktober 2024 400 Pflanzen eingebracht und 16.000 Samen ausgesät. 

Absteckung und Einmessung der Pflanzfenster zur Ansiedlung der Grauen Scabiose am Akazienberg

Miniballenpflänzchen der Grauen Scabiose - eigens im Projekt aus Samen den benachbarten Vorkommen angezogen.


In den nächsten Jahren wird die Etablierung eine besondere Berücksichtigung beim Beweidungsmanagement im Projektgebiet finden, so dass hier die begleitete Kompensationsmaßnahme einen besonderen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt leisten kann.

Link zum Projekt "Die graue Skabiose und ihre Lebensräume

Ein Projekt der Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH

Fotos des Artikels: © Landgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH


2024


Die BFAD-Tagung 2024 in Garrel

24.10.2024

Kompensation in Waldlandschaften und deren Wirksamkeit

Am Rande einer Waldlandschaft auf der Exkursion "Sager Heide"

Am 19. und 20. September 2024 war es endlich wieder soweit: Wir konnten über 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einer großen Fachtagung des BFAD begrüßen. Tagungsort war das Hotel Heidegrund an der Thülsfelder Talsperre bei Garrel (Niedersachsen). Gastgeber waren die Niedersächsischen Landesforsten (NLF) und nicht nur deswegen war das Tagungsthema: "Kompensation in Waldlandschaften und ihre Wirksamkeit".

Bereits am Vorabend bot die Mitgliederversammlung des BFAD Gelegenheit zum Fachaustausch, am Tagungstag (19.09.) kamen zu den anwesenden Mitgliedern viele Kollegen aus Fachbehörden, Planungsbüros, Wissenschaft, Verbänden und von Vorhabensträgern, so dass insgesamt fast 100 Anwesende den Vorträgen lauschten und in den Pausen angeregt diskutierten. 

Eintreffen der Teilnehmer
Spannende Fachvorträge

Begrüßt wurden wir von Miriam Staudte, der Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, die neben einer Einordnung der Flächenagenturen in aktuelle politische Herausforderungen der Tagung ein gutes kommunikatives Ziel gab: Man möge in den Pausen am liebsten mit Menschen sprechen, die man noch nicht kennt. Nach unserem Eindruck wurde das vielfach eingelöst.


Am Freitag war dann Exkursionstag mit gleich drei facettenreichen Exkursionen bei bestem Wetter.

An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an unsere Gastgeber von der NLF, die mit großer Gastfreundschaft, Fachkenntnis und viel Herzblut eine in jeder Hinsicht gelungene Tagung ausgerichtet haben ! 

Wir freuen uns, dass wir Gelegenheit zum Austausch mit so vielen Menschen aus den unterschiedlichsten Tätigkeitsbereichen hatten und natürlich auf das nächste Mal!


Text: Martin Szaramowicz
Fotos: Inga Sturm, Felix Thiel, Martin Szaramowicz


Die BFAD-Seite wurde renoviert

25.09.2024

Kurz nach der Gründung des BFAD ging 2007 unsere Webseite online. Das ist nun schon einige Jahre her. Sie hat uns gute Dienste geleistet, aber schon seit längerem bestand der Wunsch nach einer Renovierung. Genutzt werden soll diese auch dazu, den Verband künftig aktiver zu präsentieren, sprich mehr aus der Vereinsarbeit und den Aktivitäten der BFAD-Mitglieder darzustellen.

Wie es beim Renovieren so ist - um alles auf den aktuellen Stand der Technik zu bringen und auch die Optik etwas zeitgemäßer zu gestalten, musste neu gebaut werden. Wir haben jetzt einen neuen Provider, neue Software unter der Haube und alle Seiten neu erstellt.  Unterstützt wurden wir von Jens Huthmann, dem wir für die engagierte und kompetente Bearbeitung dieses Auftrages herzlich danken!

Kleine Erinnerung: So sah es einmal aus (hier schon mit Baustellenschild).


Nun ist das neue Bauwerk fertig und Teil 1 unseres Planes abgeschlossen. Teil 2 wird der schwierigere: Mehr Inhalt und mehr Aktualität!  Aber wir sind guten Mutes und ein Verband mit mittlerweile über 40 Mitgliedern aus dem ganzen Bundesgebiet. Also freuen wie uns auf die kommenden Jahre mit der neuen Homepage und hoffen, Sie tun das auch.